Listening Pleasures LIVE mit OH NO NOH

Im Februar wagt LP ein Experiment und geht live mit dem Leipziger Gitarristen, Roboterprogrammierer, Magnetbandzerknitterer und Komponisten Markus Rom. Hinter das Verborgene blicken, aus dem Alltag ein Orchester formen. Im Nebensächlichen die Essenz finden, in der Einfachheit die Poesie. All dies ist Ziel und Charakter von OH NO NOH.
All dies schwebt und strahlt auch durch OH NO NOHs drittes Album »As Late As Possible«. Im Fokus dieses Albums stand, wie der Titel »As Late As Possible« andeutet, die Geduld. Ein kreatives Verweilen, das selbst auferlegte Prinzip des Reifens von Ideen, das bewusste Liegen lassen und erneute Betrachten um Neues darin zu entdecken und zu verfeinern. Immer auf der Suche nach neuen Wegen der musikalischen Klangerzeugung verwischt Markus Rom mit seinem Soloprojekt bereits seit mehreren Jahren die Grenzen zwischen LoFi, Indietronica, Postrock, Kraut und Pop. Sein Hauptinstrumentarium hierfür: E-Gitarre, Midi-Roboter, Tapes, Samples. Roms markantes In- und Übereinanderloopen kommt vor allem in den Tracks »Missing the Point«, »Orb« und »Almost Everywhere« zutage. Mit »Loot« findet ein geradliniges und folk-poppiges Stück den Weg auf das Album und koexistiert mit Math-geschulten Tracks wie »Dog Years« oder »Dot«, die Assoziationen zu Weilheimer Bands wie »Couch« heraufbeschwören. Musik, wie sie eben entsteht, wenn jemand eine ganze Roboterband programmiert, die dann aber doch nur freundlicher Teil des Ganzen wird. (fotocredit: Nikolas Fabian Kammerer)
Hutkasse (Empfehlung 5 bis 10 Euro)
