Autorenlesung und Diskussion mit Markus Rieger-Ladich
Moderation: Joschi Lerchenmüller

Gibt es mittlerweile eine Art Selbstbezichtigungskultur der Privilegierten? Wird der Privilegiencheck gar zu einem schicken Distinktionsmerkmal? Müsste es stattdessen nicht vordringlich darum gehen, die Strukturen zu ändern, die immer wieder aufs Neue Ungleichheiten produzieren? Sollte nicht endlich jenen Gehör geschenkt werden, die übervorteilt, ausgenutzt und betrogen werden?
Es steht also die Frage im Raum, ob Aktivist:innen sozialer Bewegungen zu sehr um sich selbst kreisen. Und sich nebenbei von denen abgrenzen, die nicht ähnlich eloquent von den eigenen Verstrickungen zu berichten wissen. Rückt bei den wortreichen Bekenntnissen über die eigenen Privilegien die Kritik an der Klassengesellschaft und das Engagement für Fragen der sozialen Gerechtigkeit in den Hintergrund?

Auf diese Fragen antwortet der Tübinger Erziehungswissenschaftler Markus Rieger-Ladich in seinem neuesten Buch „Das Privileg“ (Reclam 2022). Der Autor stellt seine Antworten auf die genannten Fragen im Club Voltaire vor und diskutiert mit den Anwesenden.

In Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Quichotte

Eintritt frei