Berlin – Sinfonie der Großstadt – Stummfilm mit Livemusik

1927 erscheint die deutsche Ausgabe von James Joyces „Ullysses“, und Walter Ruttmanns „Berlin – Sinfonie der Großstadt“ wird uraufgeführt.
Zwei Klassiker der Moderne, die eine auffällige Gemeinsamkeit zeigen: Beide Monumentalwerke beschränken sich auf die Schilderung je eines einzigen Tages in einer Großstadt. Wobei Verwandtschaft auch darin besteht, dass die turbulente Fortschrittsära beide Male aus einer
zustimmenden, ja, lebensfrohen Position betrachtet wird.
Während freilich Joyce mit dem Protagonisten Bloom ein Subjekt ins Zentrum stellt, geht Ruttmann weiter in Richtung des „objektiven Kunstwerks“: Auf Schauspieler wird radikal verzichtet, auschließlich
„dokumentarisches“ Material findet Verwendung. Ruttmanns schöpferische Arbeit besteht in Auswahl, Schnitt und – laut Filmtitel – „sinfonischer“ Komposition der laufenden Bilder. Aus heutiger Sicht faszinieren nicht nur das revolutionäre Konzept und seine Umsetzung, sondern auch der großartige Blick auf den Alltag der sogenannten Goldenen Zwanziger Jahre.
Pianist Martin Betz legt, wie jedesmal, Wert darauf, dass seine einführenden Worte den Zeitrahmen von 3 Minuten nicht übersteigen.
1927, 64min, Regie: Walther Ruttmann
Im Club Voltaire wird der Film live begleitet von Martin Betz am Klavier
Eintritt: Hutkasse
